Boaaah!
Alaska! Bären beim Lachsfang! Ranger! Goldgräber!
Und wir!
Von wegen.
Auch unser zweiter Anlauf
(Erinnert Ihr Euch? » 2017 wollten wir schon einmal auf zu den Bären.
Und? Abgesagt vom Veranstalter, statt dessen sind wir nach Israel.)
Und jetzt, 2020? Corona.
Ja sollen wir da etwa nicht hin?!
Wir haben beschlossen, es noch ein drittes Mal in 2021 anzugehen.
Wenn es dann auch nicht stattfindet, ja dann... ja dann eben nicht.
Jetzt tun wir einfach so als ob und berichten Euch, wo wir unterwegs gewesen wären.
Dafür haben wir es uns auf dem Sofa in unserem Reiserucksack gemütlich gemacht
mit Fernglas, Survivaltool und einer Gebrauchsanweisung für Alaska.
Bevor es losgeht, erzählen wir wie gewohnt flott etwas übers Reiseziel.
Mal gucken, was weiß » Wikipedia über die Flagge Alaskas?
Die Flagge Alaskas zeigt acht goldene Sterne auf dunkelblauem Grund - stimmt. Sie stellen die Sternkonstellation Großer Wagen mit dem Polarstern dar - aha, sehen wir rechts auf dem Bild. In der offiziellen Beschreibung steht das Blau für den abendlichen Himmel, das blaue Meer, die Bergseen und die Wildblumen Alaskas (Vergissmeinnicht) - und inoffiziell?! Ph, da sagt keiner was dazu. Die Farbe Gold symbolisiert den Reichtum, der sich in Alaskas Bergen und Flüssen verbirgt. Zunächst galt in Alaska 1867 die US-Flagge. 1927 wurde dann ein Wettbewerb durchgeführt, bei dem Schulkinder der Klassenstufen 7 bis 12 aus ganz Alaska eine eigene Flagge für das 1912 gegründete Alaska-Territorium entwerfen sollten. Yeah, kreative junge Köpfe ran! Aus den etwa 700 eingereichten Vorschlägen wurde der Entwurf von John Ben („Benny“) Benson, einem 13-jährigen Ureinwohner Alaskas aus Seward, für die neue Flagge Alaskas ausgewählt!
OK, was gibt es noch Wissenswertes?
Alaska ist der flächenmäßig größte, nördlichste, westlichste und vom Nullmeridian aus gesehen sogar östlichste Bundesstaat der USA. Äh? Nördlich, westlich und östlich zugleich?! Und was ist überhaupt ein Nullmeridian? Aha: Der Nullmeridian ist derjenige Meridian, von dem aus die geografische Länge nach Osten und Westen gezählt wird. Man beachte: seine Festlegung ist willkürlich. Und ein Meridian bezeichnet im Gradnetz der Erde einen halben Längenkreis auf der Erdoberfläche, der von einem geographischen Pol zum anderen verläuft. Und mit Polen kennen wir uns seit letzes Jahr aus. Wir waren schließlich sowohl am » Südpol als auch am » Nordpol. Außerdem ist Alaska die größte, Moment ... Exklave der Erde. Also, eine Exklave ist kein ehemaliger Sklave, sondern ein Teil eines politischen Gebietes, das vom Rest des Gebietes durch Grenzen räumlich abgetrennt ist und ausschließlich über fremdes Gebiet zu erreichen ist. Da habt Ihr's. Deshalb hat Alaska auch den Beinamen "Last Frontier", sprich "Letzte Grenze". Bevölkerungsreich ist Alaska nicht wirklich, gerade 'mal 0,4 Einwohner pro km2. Um einen ganzen Einwohner zu Gesicht zu bekommen, muss man also 2½ Quadratkilometer abstapfen. Ursprünglich gehörte Alaska zu » Russland. 1867 waren die Russen jedoch so pleite, dass sie Alaska an die USA verkauften (deshalb auch erst die US-Flagge). Übrigens: Der Zar, damals noch Oberhaupt Russlands, hatte zunächst Liechtenstein (!) Alaska zum Kauf angeboten. Das hatte aber kein Interesse. Tjä, dumm gelaufen. Weshalb? Ha! Weil nur etwas mehr als 100 Jahre später, nämlich 1968, riiiesige Erdölfelder in Alaska entdeckt wurden, womit die Dollars ordentlich sprudeln.
Klima? Nicht durchweg so kalt wie Ihr denkt. Im Sommer, und wir wären ja jetzt im Sommer dort gewesen, wird es zwischen 20 und 25 Grad warm. Na also, Rangerhüte auf und mit Glück Grizzly, Schwarzbär, Kodiakbär sehen.
Zielflughafen von Frankfurt aus: Anchorage
Anchorage wurde 1915 als Hauptquartier der Alaska Railroad gegründet und bestand zunächst nur aus Zelten. Anchorage war sozusagen erst einmal ein Campingplatz.Und Anchorage heißt Anchorage wegen Ankerplatz, logisch - oder? Doch! Am Ankerplatz Cook Inlet legten nämlich die Schiffe zur Versorgung des Camps an. Also jedenfalls wurde aus dem Campingplatz im Laufe der Jahrzehnte das, haltet Euch fest, wichtigste Industriezentrum Alaskas! Und von wegen 0,4 Einwohner pro km2 , hier sind es satte 67,8 Einwohner pro km2.
von Anchorage über den Parks Highway 3
zum größten Naturschutzgebiet der Welt
weitläufige 24.000 km2
Die Alaska Route 3 ist die Hauptverbindung zwischen Anchorage und Fairbanks und die einzige (!) Straßenanbindung zum Denali-Nationalpark.
So, hier geben wir jetzt 'mal die Reisebeschreibung wieder und kommentieren, das wird lustig ...
Heute tauchen Sie ein in die Welt der Grizzlybären und Karibus.
Karibus? Haben wir die schon 'mal gesehen? Ja! Karibu ist einfach die nordamerikanische Bezeichnung für Rentier und Rentiere haben wir schon gesehen bei unserer » Hurtigruten-Tour, in » Lappland (wir besitzen den Rentier-Führerschein!!!), in der » Arktis und in » Kanada.
Rund 100 km geht es in den Nationalpark bis zum Eielson Visitor Center (Shuttle-Fahrt, ca. 8 Stunden). Haben Sie den schneebedeckten Berg Denali bereits entdeckt? Er ist mit seinen 6.190 m der höchste Berg Nordamerikas und wird von den Athabasca-Indianern auch "Der Hohe" genannt.
Also hier werden wir jetzt mit Hilfe von » Wikipedia pingelig genauer, weil das ist echt ehrlich interessant. Erst 'mal zum Berg Denali selbst:
„Denali“ ist der traditionelle Name des Berges, ein Wort aus der athapaskischen Sprache des nordamerikanischen Indianerstammes Koyukon, das „der Große“ oder „der Hohe“ bedeutet. Unter russischer Souveränität hieß der Berg „Bolschaja Gora“ (Большая Гора, deutsch „großer Berg“), eine Übersetzung des Wortes Denali. In den späten 1880er und 1890er Jahren wurde der Denali nach einem Goldgräber als Densmore’s Mountain bezeichnet. 1897 versuchte ein anderer Goldgräber, den Namen Mount McKinley zu etablieren, nach dem damaligen Präsidentschaftskandidaten William McKinley, der dann auch zum 25. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt und kurz nach seiner Wiederwahl im Jahr 1901 ermordet wurde. Amtlich wurde dieser Name 1917 im Gesetz zur Gründung des Mount-McKinley-Nationalparks, das auch den Berg offiziell benannte. Im Zuge des wachsenden Respekts vor den Traditionen der indianischen Ureinwohner beschloss die Geographie-Behörde des Staates Alaska 1975 die Rückbenennung in Denali. Seitdem verwenden alle Publikationen des Staates diesen Namen. 1980 wurde der Nationalpark im Bundesgesetz Alaska National Interest Lands Conservation Act in Denali-Nationalpark umbenannt. Eine Umbenennung des Berges selbst kam auf Bundesebene zunächst nicht zustande, weil Politiker aus Ohio, der Heimat von William McKinley, die Pläne lange Zeit blockierten. Am 29. August 2015 änderte das Geographic Names Information System (GNIS) auf Anweisung der Innenministerin Sally Jewell und in Abstimmung mit dem Präsidenten Barack Obama (Yes, we can!) den amtlichen Namen in „Denali“.
Und jetzt zu den Athabascan-Indianern:
Die Athabasken waren Nomaden und folgten den Fischen und dem Wild, auf die sich ihre Lebensweise stützte. Der Name „Athapaskaw“ stammt von den südlich benachbarten Wald-Cree und bedeutet „überall ist Gras oder Rohr“ und bezieht sich auf die Region im Westen des Athabasca Lake im nördlichen Alberta.Es sind laut http://www.alaskausa.de zwei große regionale Gruppen zu unterscheiden:
Spannend! Und vor allem erinnert uns der Name an, na? Euch auch? Bingo! Askaban!
Das Zaubergefängis der Magischen Welt Harry Potters! Und mit de-hem kennen wir uns seit unserer » Schottland-Reise supergut aus!
Spektakuläre Berge und imposante Gletscher prägen das Landschaftsbild der fast 1.000 km langen Alaska Range und bieten Lebensraum für zahlreiche Pflanzen-, Säugetier- und Vogelarten.
Mit etwas Glück sehen Sie vielleicht sogar einen Grizzlybär oder einen Elch! Beim Besuch des Visitor Centers erhalten Sie weitere wissenswerte Informationen über die Flora und Fauna des
Naturschutzgebietes. Oder unternehmen Sie einen Spaziergang durch den beeindruckenden Park mit einem Park Ranger. Der Nachmittag steht für optionale Ausflüge wie Rundflüge, Schlauchboot- oder
Wandertouren zur Verfügung (vor Ort je nach Verfügbarkeit buchbar). Die Übernachtung erfolgt in der Nähe des Nationalparks.
Also, wir hätten uns zwischen Rundflug und
Schlauchboot entscheiden müssen ... ip - zip - zap ... Schlauchboot! Da wären bestimmt Erinnerungen an » die Iguazú-Wasserfälle wach
geworden.
So, am 4ten Tag wären wir in den Verwaltungsbezirk (Borough) Matanuska-Susitna geschürgelt. Der Doppelname leitet sich aus dem Russischen ab. Matanooska steht für "Menschen vom Copper River" und
Susitna "Sandy River". Hier nähern wir uns auch der übersichtlichen Bevölkerungsdichte: 0,9 Einwohner pro km2 .
Halt gemacht zur Mittagsstärkung hätten wir in Talkeetna, ein ehemaliges Goldgräberstädtchen. Talkeetna bedeutet "Ort, wo am Fluss Nahrung gelagert wird". Hier ist auch schon wieder mehr los: 8,1
Einwohner pro km2 .Großartig, absolut großartig ist, dass von 1997 bis 2017 der Bürgermeister von Talkeetna, Stubbs, haltet Euch fest - ein Kater war!!! Doch, wirklich, guckt Ihr
hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Talkeetna_(Alaska) und
https://www.derstandard.at/story/1342139159641/kater-seit-15-jahren-buergermeister-von-talkeetna
Ja wenn das so ist, da überlegen wir, uns auch auf einen Bürgermeisterposten zu bewerben. In diesem Jahr sind schließlich Kommunalwahlen bei uns!
Nach Talkeetna wäre es auf zu Palmer gegangen. Ne, Palmer leitet sich nicht von Palme ab, wir sind doch im hohen Norden, ts ts ts. Also, Palmer wurde 1926, hm, auch schon mehr als hundert Jahre her, als Eisenbahnstation der Alaska Railroad geründet. Und dort ist es jetzt echt ehrlich völlig überlaufen: 612,1 Einwohner pro km2 !
Und der Denali-Nationalpark? Befestigte Wege gibt es nur im Eingangsbereich und am Besucherzentrum. Ansonsten: Wildnis, pure Wildnis. Da bekommt man sogar, wenn man übernachten möchte, eine Einweisung der Park-Ranger für das richtige Verhalten gegenüber Bären! Also wir hätten ja bei einer Begegnung auf Art-Verwandschaft gesetzt. OK, ich Cäsar, und ich, Fredi, hätten uns verkleiden müssen. Und hier seht Ihr wiiie groß der Denali Nationalpark ist:
- und wie toll die Landschaft:
Stop! Nein, Der Ort Homer hat nix, rein gar nix mit dem Autor der Ilias und Odyssee zu tun. Man weiß ja nicht 'mal, ob es den überhaupt gegeben hat. Also "unser" Homer ist bekannt für
Heilbuttfischerei und wurde von Homer Pennock, dem Namensgeber des Ortes, 1896 für Kohlearbeiter angelegt.
Und "das" Highlight" der Reise für uns wäre hier gewesen: eine geführte Bärentour!
Nach unserem Bärentag wären wir mit einem Zwischenstopp im Fischerdörfchen Ninilchik nach Seward gefahren. Die ersten Nicht-Indianer, die in Ninilchik siedelten, waren das russische Ehepaar Kwasnikow, die 1847 von der Kodiak-Insel kamen. 1880 wurden dort neun Familien mit insgesamt 53 Personen gezählt - allesamt Nachkommen der Kwasnikows! Uijuijui, lange Winternächte nehmen wir an. Seward selbst ist nach dem ehemaligen US-Außenminister William H. Seward benannt, der Alaska von den Russen gekauft hat.
Und wieder ein Nationalpark, und wieder ein Highlight:
eine Bootstour durch die Fjordlandschaft und das Harding Icefield, das größte Eisfeld in den Vereinigten Staaten, hätten wir bewundern dürfen:
Am 9ten Tag wären wir ins Eis eingetaucht und wären entlang des Exit Gletschers gestapft.
Rückreise
- und alle Eindrücke verabeiten.
Boah, das wäre eine Reise gewesen!!!
OK, aufgeschoben ist nicht aufgehoben, wir hoffen weiterhin auf Alaska.
Bis dahin genießen wir den deutschen Sommer mit radeln, sonnen, planschen.
Auf bald, Euer
Kasimir, Cäsar, Fredi und Kerl
p.s.: Alle Bilder haben wir von Wikipedia mit der Erlaubnis sie verwenden zu dürfen.
p.p.s.: Unser nächstes Reiseziel steht auch noch in den Sternen, so ein shiet...