Diesmal haben wir Euch Fotos über Fotos mitgebracht - hach, Italien halt! Und Mailand ist eine so wundervolle historische Stadt! Überall gibt es etwas anzuschauen, eben nicht nur den Barbier von Sevilla. Na, daher beschränken wir unsere Infos auf ein Minimum, damit Ihr ausgiebigst alles bewundern könnt. Also, Mailand: Mailand ist die zweitgrößte Stadt Italiens, wurde ursprünglich von den Kelten gegründet, 222 v. Chr. von den Römern erobert und erhielt von selbigen den Namen Mediolanum (sozusagen 'mitten drin im Land'), aus dem im Laufe der Geschichte dann Mailand wurde. Mitgemischt hat später auch Napoleon, wer sonst. Der erhob 1796 Mailand zur Hauptstadt der Cisalpinischen Republik und 1802 zur Hauptstadt der Republik Italien. Napoleon Bonaparte krönte sich 1805 selbst im Mailänder Dom zum König des Königreichs Italien. Immerhin, erst 1814 wurde Mailand von Rom als Hauptstadt abgelöst. Ok, das soll reichen als Geschichtsausflug. Heute ist Mailand die führende Kultur-, Medien- und Modemetropole Italiens, eine Universitätsstadt und ein internationaler Finanzplatz als Sitz der Italienischen Börse. Und schon geht es los mit . . .
Unsere 'Tüte Buntes' vorweg, damit Ihr in Mailänder Stimmung kommt, wir sagen nur "ars vivendi!". Danach geht es mit den Sehenswürdigkeiten los, versprochen, und zum Schluß der, also unser, Höhepunkt, die Scala!
Yeah, das war ja eine Überraschung! Kaum, dass wir in den » Warn. Brother Studios London bei Harry Potter waren, begegnen wir ihm auch in Mailand:
So, jetzt aber zu den Sehenswürdigkeiten:
Der Mailänder Dom gehört zu den größten Kirschen ('tschuldigung für den Tippfehler, wir haben gerade noch Kirschen gegessen, wohl deshalb) der Welt. Hier 'mal ein paar Daten:
Bevor 1386 mit dem Bau begonnen wurde, stand dort eine römische Basilika, davor eine Kirche namens Santa Maria Maggiore und davor ein römischer Tempel. Wie schon erwähnt krönte sich im Dom Napoleon Bonaparte am 26.05.1805 zum König Italiens. Etwas mehr als 200 Jahre später fand am 14.06.2023 mit 2.000 Trauergästen im Dom das Staatsbegräbnis für Silvio Berlusconi statt.
Hyperinteressant fanden wir die Meridianlinie im Inneren des Doms. Dabei handelt es sich um eine aus Messing im Boden eingelassene horizontale Linie, die genau in Richtung des örtlichen Meridians verläuft. Entlang der Linie sind im Boden entsprechend ihres jahreszeitlichen Vorkommens im Jahr Abbildungen der Sternzeichenbilder. Durch ein kleines Loch im Gewölbe fällt das Licht der Sonne auf die Linie und bildet einen kleinen Lichtfleck auf dem Boden. Da sich der Sonnenhöchststand und der wahre Mittag im Laufe des Jahres verändert, wandert der Kreis jahreszeitlich auf der Linie und der Zeitpunkt des Sonnenhöchststandes hängt vom Datum ab: Am 22. Juli liegt der Kreis punktgenau um 13:30 Uhr auf der Meridianlinie! Erinnert uns an die astrologischen und mathematischen Glanzstücke in » Mexiko.
Um eine von Touristen leergefegte Piazza del Duomo zu erwischen, sind wir, im Urlaub!, morgens um 6.45 Uhr raus aus den Federn und auf flinken Pfoten für das Foto hin.
* Zu dem Foto mit der, wie sollen wir es nennen, hm, sagen wir Ausbuchtung oder Wölbung an der Säule. Die findet man auch an einzelnen Stellen in der Galleria Vittorio Emanuele II. Darin befindet sich ein mit Wasser gefülltes Glas, das zur Kontrolle beim Bau des U-Bahn-Netzes diente. Kontrolle? Ja klar, ist oberirdisch noch alles im Lot, also stabil?
Die Galleria Vittorio Emanuele II ist eine nach Viktor Emanuel II., dem Einiger und König Italiens, benannte Einkaufsgalerie aus dem 19. Jahrhundert. Die Eröffnung durch den König fand am 15. September 1867 statt. Die Glaskuppel über dem Oktogon erreicht eine Höhe von satten 47 Metern. In vier großen Mosaiken im Fußboden sind die Wappen der vier italienischen Städte Rom, Florenz, Turin und Mailand nachgebildet. Und die Geschäfte dort? Seht Ihr gleich, vom Feinsten ... und, wie wir im Rheinland sagen, echt ehrlich "düer" (für nicht Rheinländer: teuer, seeehr teuer).
Ein Fußbodenmosaik stellt außerdem einen Stier dar. Der Tradition nach soll man sich auf dessen Hoden dreimal um die eigene Achse mit einem Fuß (in unserem Fall Pfote) drehen. Die Legende besagt, dass dieses Ritual viel Glück bringt. Können wir immer gebrauchen; also haben wir uns an die Tradition gehalten, ist ja wohl klar.
Benannt wurde die Pinakothek nach dem Kirchenvater Ambrosius von Mailand, dem Schutzpatron Mailands. Seinen Sitz hat das Museum im „Palazzo dell’ Ambrosiana“, in dem auch die Biblioteca Ambrosiana untergebracht ist. Die Gemäldesammlung umfasst Werke bedeutender lombardischer, römischer und venezianischer Meister. Insgesamt werden in 24 Sälen Kunstwerke aus dem 14. bis frühen 20. Jahrhundert ausgestellt. Darunter der einzige erhaltene Karton für Die Schule von Athen von Raffael, Gipsabgüsse des Laokoon und der Pietà (die seht Ihr später im Original!) von Michelangelo sowie Gemälde von Botticelli und Tizian.Zu den populärsten Gemälden der Pinakothek zählt unter anderem der Früchtekorb des Caravaggio.Puh, Kunst und Kunstgeschichte pur. Wir haben gute drei Stunden dort verbracht!
Äh, müssen wir wirklich was über da Vinci erzählen? Dem da Vinci? Also wenn, nur peter- , ne, rudimentär:
geboren 15. April 1452, verstorben 02. Mai 1519, Universalgenie, mit Betonung auf "Genie"! Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, Naturphilosoph. Mona Lisa, Das Abendmahl;
Fahrradketten, Autogetriebe, Fallschirme gäbe es ohne ihn nicht. Seine Proportionsstudie hat jeder von uns gelegentlich in
der Geldbörse - schaut auf die Rückseite der italienischen Ein-Euro-Münze. Abgebildet ist dort der sogenannte vitruvianische Mensch. Was Ihr vielleicht noch nicht wisst: da Vinci schrieb von
rechts nach links in Spiegelschrift. Wer also seine Aufzeichnungen lesen möchte, hält sie am besten vor einen Spiegel. Wir haben gleich zwei Museen besucht, die ihm in Mailand gewidment
sind:
Nach soviel da Vinci empfehlen wir Euch einen echt supertollen Thriller: Da Vinci Code - Sakrileg von Dan Brown, spannend verfilmt mit Tom Hanks.
Das Kastell wurde ab 1450 von Francesco I. Sforza an der Stelle der in den Jahren 1360–1370 erbauten und im Jahre 1447 zerstörten Burg der Familie Visconti gebaut. Im Schloss selbst sind ganz verschiedene Ausstellungen. In den Sala delle Asse sind Deckenfresken Leonardos (Da Vinci Leute! Nicht Di Caprio - ts ts ts) und tatsächlich auch eine Waffensammlung. Im Corte Ducale befindet sich eine ägyptische Sammlung und eine Pinacoteca sowie eine Galerie italienischer Gemälde vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Das Museo delle arte decorative zeigt in der Rocchetta die Geschichte des Kunsthandwerks, hier ist auch eine Musikinstrumentensammlung untergebracht. Der Pietà Rondanini aus den Jahren 1553–1564, die letzte, unvollendet gebliebene Skulptur Michelangelos, ist sogar in einem Museumssaal mit eigenem Zugang (sind wir direkt als erstes hin!). Die Raccolta della Stampe Achille Bertarelli, eine Sammlung zur Geschichte der Druckgraphik, gibt es obendrauf. Ihr könnt Euch vorstellen, dass nach dem Besuch des Castellos nicht nur unsere Pfoten dampften, sondern auch unsere Köpfe rauchten.
Das letzte Abendmahl ist eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt und befindet sich im Refektorium (das ist der Speisesaal in Klöstern) des Dominikanerklosters
Santa Maria delle Grazie. Es wurde 1494 bis 1497 im Auftrag des Mailänder Herzogs Ludovico Sforza von Da Vinci geschaffen. Es misst ca. 4,6 m x 8,8 m. In den Raum darf man mit maximal 30 Personen. Nach exakt 15 Minuten muss man den Raum wieder verlassen. Weshalb? Damit der Atem, also der
Sauerstoff, den wir beim Einatmen zu uns nehmen, und das Kohlendioxid, das wir ausatmen, das Gemälde nicht geballt trifft und damit zerstört. Allerdings ist es inzwischen ordentlich restauriert.
Ursprünglich waren lediglich Fragmente erhalten. Tut dem ganzen Kunstwerk jedoch keinerlei Abbruch. Wir waren jedenfalls auf Samtpfoten und flüsternd andächtig im Refektorium.
So, sie konnte endlich noch einmal ihrem morbiden Hobby fröhnen. Wie in » Wien und auch in » Buenos Aires sind wir wieder mit auf einen Friedhof. Und nicht nur irgendeinem Friedhof, sondern der Cimitero Monumentale in Mailand, eröffnet 1866, mit einer Fläche von sage und schreibe 250.000 qm! Wir haben einen ganzen Vormittag dort zugebracht und nur einen Bruchteil gesehen - be-ein-druckend!
Achtung, Achtung! Es geht los! Das Teatro alla Scala!
Die Scala ist eines der bekanntesten und bedeutendsten Opernhäuser der Welt. Es liegt an der Piazza della Scala, nach der das Opernhaus benannt wurde. Der Platz hat den Namen von der Kirche Santa Maria della Scala, die hier 1381 errichtet wurde und die wiederum nach der Stifterin Beatrice Regina della Scala benannt wurde. Sie bietet 2.030 Zuschauer Platz. Die Scala wurde zwar im Zweiten Weltkrieg zerstört, jedoch in absoluter Rekordzeit bis 1946 wieder aufgebaut (Wie lange wurde nochmal am Berliner Flughafen gewerkelt?). Die Saison beginnt übrigens jährlich am 7. Dezember (ihrem Geburtstag, ha!), dem Namenstag des Stadtpatrons von Mailand, wie Ihr wisst dem Bischof Ambrosius. Toll finden wir, dass die Italiener 2019 eine von den Saudis angestrebte Beteiligung an der Scala einhellig abgelehnt haben.
Erst 'mal zum Museum: Das Museum, das sich neben dem gleichnamigen Opernhaus auf der Piazza della Scala befindet, wurde 1911 gegründet und am 8. März 1913 eröffnet. Zu den Ausstellungsgegenständen gehören Kostüme, Bühnenbilder, Partitur-Autographe und -Manuskripte sowie Musikinstrumente, zum Beispiel der Flügel von Franz Liszt und das Klavier Verdis.
Gucken - Gucken - Gucken
Und hören wer mag - nein, nicht von der Aufführung, da durften wir natürlich nicht aufnehmen. Auf Youtube haben wir jedoch ein prima Video gefunden. Keine Panik, ist nicht die gesamte Oper (du meine Güte, zweieinhalb Stunden müsst Ihr Euch hier nicht reinziehen, ne, ein kapp achtminütiger Auszug):
Der Flieger hatte zwar Verspätung, aber das Gate wurde erst Minuten vorher mitgeteilt, so dass wir uns auf die Schnelle gar nicht drapieren konnten. Also wir sind in dem grauen Rucksack, über unserem orangenen Koffer.
Mailand? Se-hens-wert! Hinfahren! Gucken! Genießen!
Wir lüften unser Fell, legen unsere Sonnenkappen bereit und haben schon den Koffer gepackt für unsere nächste Reise, für die wir um die 12.784,7 km zurücklegen
werden - lasst Euch überraschen.
Herzlichst
Euer Kasimir, Cäsar, Fredi und Kerl