1 = 3 = Byzanz1, Konstantinopel2, Istanbul3

Kasimir, Cäsar, Fredi und Kerl in Istanbul

Äh, wo genau wir jetzt gewesen sind? In Istanbul, Tausendundeinenacht. Und das hieß ursprünglich Konstantinopel und davor Byzanz. Yep, kleiner Geschichtsausflug bevor wir uns auf den Flug nach Istanbul begeben:

Byzanz - genau genommen altgriechisch Byzantion war eine um 660 v. Chr. am südwestlichen Ausgang des Bosporus gegründete Koloniestadt dorischer Griechen aus Megara, Argos und Korinth.

Konstantinopel - am 11. Mai 330 n. Chr. machte sie der römische Kaiser Konstantin der Große zu seiner Hauptresidenz, baute sie großzügig aus und benannte sie in Nova Roma um. Nach dem Tod Kaiser Konstantins 337 wurde die Stadt offiziell in Constantinopolis umbenannt.

Und Istanbul? Im Laufe der Zeit wurde der Ausdruck Polis („Stadt“, griechisch: ἡ πόλις) für die Hauptstadt gebräuchlich. Im Volksgriechischen wurde daraus „στην πόλι(ν)“ (stin poli(n), „in der Stadt“. Der im 9. Jahrhundert schreibende arabische Schriftsteller al-Masʿūdī berichtet, dass die Griechen für Konstantinopel die Namen „būlin“ und „stan būlin“ gebrauchten. Für das Jahr 1403 gebrauchte der kastilische Gesandte Ruy González de Clavijo für die Stadt den Namen „Escomboli“ und 1426 berichtete der bayerische Reisende Johannes Schiltberger, dass die Stadt von den Griechen Istimboli und den Türken Stambol genannt wurde. Und jetzt wird es hochwissenschaftlich, aufgepasst: In türkischer Sprache wurde dieser Name, eventuell vermittelt durch etazistische (???) oder auch tsakonische (???) Dialektsprecher und mit weiteren Umformungen, wie dem prothetischen (prothetisch? von Prothese?! Zahnarzt?) vokalischen Anlaut, der auch bei anderen doppelkonsonantisch anlautenden Fremdwörtern im Türkischen auftritt, zu Istanbul. Dabei ist der Lautstand nicht türkisch, sondern arabisch; das Arabische hat kein stimmloses P und kennt an Vokalen nur A, I und U. Hingegen enthalten zahlreiche originär türkische Wörter den Konsonanten P und zu den acht türkischen Vokalen gehört auch das O. Das helle İ wiederum als Wahl des prothetischen Anlautes widerspricht der Vokalharmonie originär türkischer Wortbildungen (z. B. altı, eski und ümit) ....

hrrr, räusper, hüstel, ok, festzuhalten ist: ab dem 28. März 1930 wurde İstanbul zum offiziellen Namen der gesamten Stadt.

Noch flott ein paar Zahlen (wirklich nur ein paar):

Mit dem Flieger sind es knapp 3 1/4 Stunden von unserem zu Hause bis Istanbul, also Popo-Schwielen-freie Anreise. Istanbul hat sage und schreibe gute 16.000.000, in Worten sechzehn Millionen, Einwohner! Das sind gute 60 mal soviel wie in unserer Stadt wohnen! Uuund auf einem km² tummeln sich doppelt so viele Einwohner wie bei uns, nämlich um die 3.000. Hm, wie das sein kann? Tjä, unsere Heimatstadt hat eine Fläche von 170 km². Istanbul hat eine Fläche von 5.220 km², also gute 30 mal soviel. Kein Wunder das Istanbul eine der größten Metropolen der Welt ist. Nur mal zum Vergleich: New York, Fäche 1.214,4 km² , davon sind sogar 789,4 km² Land, Einwohner um die 8 Millionen, ABER, ja, ein großes ABER: 11.153 Einwohner je km². Was daraus folgt: wer bisken Platz möchte, entweder auf nach Istanbul oder nach Mönchengladbach. 

Und wir machen uns jetzt endlich auf mit Euch uuund . . ., yeah! Katrin! Unsere treue Reisefreundin! Immerhin haben wir mit ihr zusammen schon » Namibia, » Amsterdam, » Schottland, » Japan, » Finnland mit Abstecher nach Schweden (wir sagen nur "Eisschwimmen") und den » Golf von Neapel bereist - huhu!!!!!!! Wir freuen uns schon jetzt auf 2026 mit Dir im Heißluftballon schwebend über der Sossusvlei !

Achtung, Achtung, es geht los:

Unsere Anreise

Die asiatische Seite Istanbuls

Hä? Asiatischer Teil? Aaah, ein Teil der Stadt gehört zu Europa, der andere zu Asien. Istanbul liegt nämlich als einzige Metropole der Welt auf zwei Kontinenten! Getrennt werden die beiden Teile durch den Bosporus, der Meerenge zwischen Europa und Asien. Angeschaut haben wir uns das Stadtviertel Üsküdar, den Çamlıca-Hügel (die höchste Erhebung in Istanbul) und den Mädchenturm, auch bekannt unter dem Namen 'Leanderturm'. Schad, einen Jungsturm gab es nicht. Obwohl, ganz gut so, weil den Namen 'Mädchenturm' hat der Leuchtturm erhalten, weil dort ein zu ihrer Sicherheit eingesperrtes Mädchen von einer Schlange gebissen wurde und starb. Im Miltärkrankenhaus von Üsküdar hat übrigens Florence Nightingale gearbeitet und von ihr habt Ihr bestimmt schon einmal gehört. Unsere Highlights: eine Bootsfahrt auf dem Bosporus und im Anschluss eine Bötchenfahrt zum Mädchenturm.

Bootsfahrt auf dem Bosporus

und der Leanderturm

Die europäische Seite Istanbuls

Nix Bootsfahrt, nix Chauffeur, es hieß per Pfote durch Istanbul.

Blaue Moschee

Von uns Europäern wegen der blau-weißen Fliesen "Blaue Moschee" genannt, heißt sie tatsächlich korrekt Sultan-Ahmed-Moschee. 1609 wurde sie von Sultan Ahmed I. in Auftrag gegeben und 1616 fertiggestellt. Bis Juli 2020 war sie die Hauptmoschee in Istanbul, wurde dann jedoch von der Hagia Sophia (zu der kommen wir gleich noch) abgelöst. Die Moschee hat sechs Minarette (das sind die Türmchen von denen zum Gebet gerufen wird). Nur die Prophetenmoschee in Medina mit zehn und die Hauptmoschee in Mekka mit neun Minaretten haben mehr. Der Gebetsraum ist mit 53 m Länge und 51 m Breite fast quadratisch. Die Hauptkuppel hat einen Durchmesser von 23,5 m und ist 43 m hoch. Sie wird von vier Spitzbögen und vier flachen Zwickeln getragen, die auf vier riesigen, 5 m dicken Säulen ruhen. 260 Fenster erhellen den Innenraum (da mag man nicht Fensterputzer sein).Und was wir richtig interessant finden ist eine schwere Eisenkette, die sich im oberen Teil des Hofeingangs auf der Westseite befindet. Weshalb wir das interessant finden? Sie diente dazu, dass der Sultan, der den Hof zu Pferde betrat, an dieser Stelle seinen Kopf neigen musste, wenn er nicht an die Kette stoßen wollte. Dies diente als ein symbolischer Akt, damit der Sultan nicht erhobenen Hauptes, also in der Pose vollen Stolzes, die Moschee betreten konnte.Und hier ein Gesamtbild, das wir gar nicht so hätten aufnehmen können wegens Entfernung und, klar, aller Zweibeiner, die einem ja ständig meinen vor die Linse laufen zu müssen:

Sultan Ahmed - Moschee, c https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Dersaadet
Sultan Ahmed - Moschee, c https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Dersaadet

Und unsere eigenen Aufnahmen:

Apropos 'Tulpen', wusstet Ihr, dass die Tulpe ursprünglich aus der Türkei kommt? Erst im 16. Jahrhundert kam sie in die Niederlande. Ihr Name stammt vom lateinischen „Tulipa“ – Blume, die einem Turban gleicht. Als sie nach Europa kam brach eine wahre Manie aus und die Tulpenzwiebel wurde sogar an der Börse zu unfassbaren Preisen gehandelt. Heute pflanzen wir sie selbst in unserem Garten an, ja, ok, sie pflanzt an.

Hippodrom

Das Hippodrom war die Pferderennbahn im antiken Konstantinopel, ca. 203 n. Chr. durch Kaiser Septimus Severus erbaut, seit 1985 UNESCO Weltkulturerbe. Das Hippodrom bot Platz für ungefähr 100.000 (!) Zuschauer und war in Form eines U gebaut. Als 1453 Konstantinopel von den Osmanen erobert wurde, geriet das Hippodrom in Vergessenheit, da diese kein Interesse an Pferderennen hatten.

Ein weiteres Monument im Hippodrom ist ein Obelisk aus Ägypten (wo wir auch schon waren, damit kennen wir uns aus, ha). Dieser stand ursprünglich in einem Tempel in Luxor und wurde ca. 1.500 v. Chr. unter Thutmosis III. aus rosa Granit erbaut. Im Jahr 390 wurde er von Kaiser Theodosius aus Ägypten nach Konstantinopel gebracht. Beim Transport oder bei der Aufrichtung im Hippodrom zerbrach der Obelisk allerdings und hat seitdem einen Teil seiner Größe eingebüßt. Ein weiterer Obelisk stammt aus der Zeit Kaiser Konstantin VII. Das in glänzende Kupfer- und Messingplatten gehüllte Monument war mit seinen 32 Metern in früheren Zeiten weithin sichtbar. Da diese Ummantelung einen hohen Wert besaß, wurde sie im Lauf der Zeit abmontiert und zur Prägung anderer Dinge verwendet. Heute ist nur noch der Säulenkern sichtbar. Deshalb wird dieser Obelisk auch die gemauerte Säule (türkisch Örme Dikilitas) genannt. Eine Schlangensäule gibt es auch. Ursprünglich war sie Teil eines Altars, welcher im Tempel des Apollo von Delphi stand und im Jahr 300 von Kaiser Konstantin nach Konstantinopel gebracht wurde. Und dann, Ihr werdet es nicht glauben, gibt es doch tatsächlich einen, tätäää, Kaiser-Wilhelm-Brunnen im Hippodrom! Der hat nämlich Istanbul mehrfach besucht und zum Gedenken an seinen Besuch im Jahre 1898 wurde der Brunnen im Auftrag der deutschen Regierung gefertigt und 1901 eingeweiht. Da sagen wir: Dä jute alte Kaiser Wilhelm.

Hagia Sophia

Die Hagia Sophia gilt wegen ihrer flachen Kuppel und ihrer prachtvollen Innenausstattung, die mit Marmorplatten und Mosaiken verziert wurde, als das achte Weltwunder (die vorherigen sieben und nachfolgenden guckt ihr bitte selbst, das würde hier echt ehrlich den Rahmen sprengen).

Die von 532 bis 537 n. Chr. erbaute ehemalige byzantinische Kirche wurde von 1453 bis 1935 – und wird wieder seit 2020 – als Moschee genutzt. Von 1935 bis 2020 diente sie als Museum. Die Kuppel der Hagia Sophia bleibt mit ursprünglich 33 Metern Spannweite bis zum heutigen Tage die größte über nur vier Tragepunkten errichtete Ziegel-Kuppel der Architekturgeschichte. Und auch von ihr ein entlehntes Gesamtbild:

Hagia Sophia, c https://commons.wikimedia.org/wiki/User:ArildV
Hagia Sophia, c https://commons.wikimedia.org/wiki/User:ArildV

Und unsere eigenen Aufnahmen:

So, jetzt hatten wir schon unzählige Moscheen im wahrsten Sinne des Wortes im Bild. Was denkt Ihr? Wieviele Moscheen gibt es in Istanbul? Abgesehen davon, dass nach wie vor neue gebaut werden und hinzukommen. Wir waren baff: im April 2025 gibt es 3.553 Moscheen in Istanbul !

Paläste an sich gibt es weniger, zum Glück, wann sollte man die alle ansehen? Wir haben uns den bekanntesten angeschaut:

Topkapi Palast

Der Topkapi Palast war jahrhundertelang der Wohn- und Regierungssitz der Sultane sowie das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches. Er wurde von 1459 bis 1468 erbaut, hat also auch schon ein paar Jährchen auf dem Puckel, äh, Dach natürlich. Der Palast besteht nicht aus einem einzelnen, sondern getreu der türkischen Tradition aus mehreren Gebäuden in einem großen Garten. Mit einer Fläche von über 69 Hektar und bis zu 5000 Bewohnern war der Palast im Grunde eine eigene Stadt. Seit 1923 ist im Topkapı Palast ein Museum untergebracht. Es beherbergt Sammlungen von Porzellan, Handschriften wie etwa ein von 1608 bis 1767 benutztes Rezeptbuch der Hofapotheke im Palast (da hätten wir gerne drin geschmökert, wir vermuten Homöopathie vom Feinsten), Porträts, Gewändern, Juwelen und Waffen aus dem osmanischen Reich, ferner islamischen Reliquien, wie Waffen Mohammeds und der ersten Kalifen, eines der ältesten Koranexemplare bis hin zu Barthaaren des Propheten Mohammed. 1985 wurde der Topkapı Palast schließlich in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Und für uns Kino-beigeisterte Jungs: Der Topkapı-Palast diente 1964 als Kulisse für den gleichnamigen Film Topkapi, in dem auch Peter Ustinov mitspielte - gucken, eine großartige Komödie!

auf dem Gelände des Topkapi Palastes

Blumenpracht im Topkapi Palast

Fliesenpracht im Topkapi Palast

Kleiderpracht im Topkapi Palast

Juwelenpracht und Cameo-Auftritt im Topkapi Palast

Chora

Die ehemalige byzantinische Chora-Kirche , von den Osmanen zur Kariye-Moschee umgewidmet, ist ein im Istanbuler Stadtteil Fatih gelegener Sakralbau. Die Mosaiken und Fresken zählen zu den bedeutendsten und aufwendigsten Sakralzyklen weltweit. Der Sakralbau war von seiner Errichtung Ende des 11. Jahrhunderts bis ins frühe 16. Jahrhundert eine orthodoxe Kirche. Sie wurde ab 1511 als Moschee genutzt. Nach einer umfangreichen Restaurierung 1948 wurde die Moschee in das „Kariye-Museum“ umgewandelt. Am 21. August 2020 wurde es per Präsidialdekret wieder zur Moschee. Danach wurde die gut erhaltene Moschee erneut vier Jahre lang umfangreich restauriert. Am 6. Mai 2024 wurde sie offiziell als Gebetshaus für die Muslime wiedereröffnet.

Auf ins Gewühl muss sein - Basare!

Und ein ebenso typischer Basar: Teppiche

Weiter geht es mit Höfen : Bahnhof, Friedhof und ganz allgemein in den Strassen Istanbuls

Rathaus

Metro und Straßenbahn

Markt

Wasserpfeife

Und bevor es nach Hause geht - unsere jetzt mal kleine Tüte Buntes

Besondere Vorkommnisse?

Ja, tatsächlich, zwei, um ein und dieselbe Sache. Welche? Weihnachtsschmuck. Ihr wisst, unser Weihnachtsbaum ist ein » Baum der Erinnerungen, für den wir uns von jeder Reise etwas mitbringen. Tjä nun, mit Weihnachtsschmuck war das in Istanbul so eine Sache. Wir haben gesucht und gesucht, nix. Und dann - am Basareingang ! In einer Nische ! An einem Bonsai !

Weihnachtsstern an einem Bonsai vor den Basartoren in Istanbul

Der Besitzer, ein junger Mann, wusste zwar nicht mehr wo er den Stern erstanden hatte, aber auf unsere vorsichtige Frage, ob er denn bereit wäre uns den Stern zu verkaufen . . . hat er ihn uns geschenkt ! Er war damit ganz klar unser "Hero of the day!"

Und numero Zwei? Michael und Elisabeth (Huhu! War schön mit Euch!). Weshalb? Stellt Euch vor, die beiden halten auch immer auf ihren Reisen Ausschau nach Weihnachtsschmuck und Pins (wie ich, Fredi, für meinen Hut, wisst Ihr ja). Ok, der Weihnachtsschmuck ist für ihre Tochter, die Pins werden jedoch liebevoll an Michaels Rucksack gesteckt, sehr schön!

Jetzt geht es heim

Görüşürüz!

Unser nächstes Abenteuer wartet schon auf uns - vormittags Schule (ach du je), abends den Kochlöffel schwingen (und natürlich köstlich speisen), dazwischen Stadt und Umgebung erkunden. Wo? Immerhin, Hinweise aufs Land fanden sich bereits in Istanbul :

 

Herzlichst Euer

Kasimir, Cäsar, Fredi und Kerl

 

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